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Jun
2023
In den medien Das Ifri in den Medien
French President Macron visit to Potsdam - 06 Jun 2023
Éric-André MARTIN, zitiert von Matthias Krupa in Zeit OnLine

Emmanuel Macron in Deutschland: Die Unvertrauten

Ukraine in die Nato, Atomkraft, Luftabwehr: Emmanuel Macron ärgert die Deutschen. Jetzt kommt er zum Staatsbesuch.

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Keinen anderen europäischen Partner sieht Olaf Scholz häufiger, mit keinem spricht er öfter als mit Emmanuel Macron. Erst am vergangenen Freitag war der Kanzler in Paris, schon am Samstag haben sich die beiden in einer Videokonferenz wiedergesehen. Trotzdem wird Macron an diesem Sonntag zu einer dreitägigen Reise nach Deutschland aufbrechen. Es ist, man glaubt es kaum, der erste Staatsbesuch eines französischen Präsidenten seit 23 Jahren.

 

Warum ein Staatsbesuch? Und warum ausgerechnet jetzt?

Macron kommt als Staatsoberhaupt, in Ludwigsburg wird ihn der Bundespräsident empfangen. In Berlin gibt es ein Staatsbankett, in Dresden nimmt Macron an einem europäischen Jugendfest teil. Vor der historischen Kulisse der Frauenkirche wird er eine Rede halten. Einen Teil davon will er auf Deutsch vortragen. Um an der Aussprache zu feilen, hat er einen Sprachlehrer engagiert. Macron mag solche Gesten.

Es gehe bei diesem Besuch darum, für die Beziehung der beiden Länder ein "neues Narrativ" zu finden, jenseits der etwas angejahrten Geschichte der deutsch-französischen Aussöhnung nach dem Krieg, heißt es in Paris. Aber auch: "Dieser Besuch ist eine letzte Chance." Denn die Reise fällt in eine Zeit, in der die deutsch-französischen Beziehungen angespannt sind wie seit Langem nicht.

Der Krieg in der Ukraine habe "Unzulänglichkeiten offengelegt, die man weder in Berlin noch in Paris wahrhaben wollte", sagt Éric-André Martin, der frühere Diplomat leitet die deutsch-französische Abteilung des Französischen Instituts für internationale Beziehungen. "Unsere bilaterale Zusammenarbeit und unsere europäische Politik sind nicht auf der Höhe der Herausforderungen."

Dabei geht es nicht mehr nur um die bekannten Auseinandersetzungen etwa in der Energie- oder Finanzpolitik. Der Konflikt trifft nun den Glutkern der europäischen Politik, den Krieg in der Ukraine. Denn Macron setzt sich immer offener dafür ein, die Ukraine in die Nato aufzunehmen – zum Befremden der Bundesregierung.

 
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