22
Jan
2023
In den medien Das Ifri in den Medien
60th Anniversary of the Elysee Treaty, Paris, 2023
Éric-André MARTIN, zitiert von Lisa Louis in Deutsche Welle DW

60 Jahre Élysée-Vertrag - ein Jubiläum unter Harmoniedruck

Frankreich und Deutschland feiern das 60-jährige Bestehen ihres Freundschaftsvertrags und treffen sich für einen Ministerrat. Die Erwartungen an das Treffen sind hoch - nicht nur wegen des Jubiläums.

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Die diamantene Hochzeit zwischen Deutschland und Frankreich diesen Sonntag soll ein Festakt werden. Der Élysée-Vertrag, durch den beide Länder ihre Zusammenarbeit in Außen-, Sicherheits- und Kulturpolitik vereinbarten, wird 60 Jahre alt. Eine gemeinsame Zeremonie mit französischen und deutschen Staats- und Regierungschefs und Parlamentariern ist in der prestigeträchtigen Pariser Sorbonne-Universität geplant. Die Parlamentspräsidenten und -präsidentinnen legen zudem einen Kranz am Mausoleum Panthéon nieder. Danach findet der reguläre bilaterale Ministerrat im Élysée-Palast statt. "Das alles wird noch einmal unterstreichen, wie lebendig die deutsch-französische Beziehung ist, und dass wir in Europa gemeinsam vorangehen", sagte eine Sprecherin des Élysées im Vorfeld zur Presse. Doch Experten meinen, das Treffen müsse vor allem konkrete Ergebnisse vorweisen. Nicht nur wegen des runden Geburtstages.

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"Verschiebung" des Ministerrats war Weckruf

Doch der nicht stattfindende Ministerrat wirkte wie ein Weckruf, so Stefan Seidendorf, stellvertretender Direktor des Ludwigsburger Deutsch-Französischen Instituts (DFI). "In Berlin war man erstaunt über den öffentlichen Druck daraufhin", sagt er der DW. "Man hatte gedacht, das deutsch-französische Verhältnis sei ein Selbstläufer - das ist es aber nicht."

Das emsige Treiben sei auch bitter nötig gewesen, so Eric André Martin, Generalsekretär des Studienkomitees für deutsch-französische Beziehungen der Pariser Denkschmiede Ifri. "Die 'Verschiebung' fühlte sich wie ein Flop an. Nun haben Beobachter sehr hohe Erwartungen an das Jubiläums-Treffen", sagt er gegenüber der DW.

"Man muss sich auf einen deutsch-französischen Fahrplan einigen - zum Beispiel in Sachen Energie, Wirtschaft oder Verteidigung. Der sollte in ganz konkreten Projekten münden." Schließlich hätten beide Länder es trotz der vermehrten Treffen über die vergangenen Monate bisher - zumindest dem Anschein nach - nicht geschafft, sich wieder gut miteinander zu koordinieren.

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Diese Publikation ist auf Englisch verfügbar: "Franco-German relations under pressure on Elysee Anniversary".

 

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