31
Mär
2015
Notes de l'Ifri Notes du Cerfa
Marcus ENGLER, Martin WEINMANN

EU-Migration nach Deutschland: Aktuelle Trends Note du Cerfa n°121, März 2015

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Die Anzahl der Zuwanderer aus den Staaten der europäischen Union ist in Deutschland seit 2011 erheblich angestiegen. Aufgrund der stabilen Lage des deutschen Arbeitsmarktes und des wirtschaftlichen Erfolgs der Bundesrepublik im Vergleich zu anderen europäischen Staaten, die noch immer mit den Folgen der Wirtschaftskrise zu kämpfen haben, hat sich Deutschland in den letzten Jahren zu einem regelrechten Zuwanderungsmagneten entwickelt. Insbesondere Migranten aus Ländern der EU-Erweiterungsrunden 2004 und 2007 sowie aus den Krisenstaaten Südeuropas zieht es nach Deutschland.

Diese Zuwanderung, die von der deutschen Bevölkerung allgemein positiv wahrgenommen wird, gerät allerdings zunehmend unter Beschuss. Kontroversen basieren auf Befürchtungen, dass es zu einem sogenannten „Sozialtourismus“, einer massenhaften „Einwanderung in die deutschen Sozialsysteme“ kommen könnte.

Diese Angst erweist sich allerdings als unbegründet. Da es sich bei den Migranten meist um junge hochqualifizierte Personen handelt, wirkt sich die Zuwanderung allgemein positiv auf die Sozialsysteme aus, da die Folgen des demographischen Wandels spürbar abgefedert werden können.

Nichtsdestotrotz wird sich Deutschland künftig nicht nur auf die EU-Binnenmigration stützen können, um seinen Mangel an Arbeitskräften zu decken. Das liegt einerseits daran, dass der demografische Wandel in fast allen EU-Staaten zu spüren ist. Andererseits ist zu erwarten, dass viele Migranten in ihre Herkunftslander zurückkehren sobald sich diese von der Wirtschaftskrise erholt haben.

 

Marcus Engler ist seit 2013 Wissenschaftlicher Mitarbeiter des Forschungsbereichs beim Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Integration und Migration (SVR).

Martin Weinmann ist Politikwissenschaftler und Stellvertretender Leiter des Arbeitsbereichs Jahresgutachten beim SVR.

EU-Migration nach Deutschland: Aktuelle Trends