Publié le 05/05/2021

Marc HECKER, Elie TENENBAUM, zitiert von Andreas Ernst und Ulrich von Schwerin in NZZ

Vor zehn Jahren haben die Amerikaner Usama bin Ladin getötet. Was wurde seither aus al-Kaida?

Marc Hecker und der Historiker Élie Tenenbaum, beide Forscher am Institut français des relations internationales (Ifri) in Paris, haben soeben das Buch „La guerre de vingt ans" über den westlichen Anti-Terror-Kampf seit den Anschlägen vom 11. September 2001 veröffentlicht. Anlässlich der Veröffentlichung dieses Buchs, schrieb die Neue Zürcher Zeitung über die Analyse der beiden Autoren über die Geschichte von al-Kaida, deren Entwicklung und Abgrenzung zum „Islamischen Staat" (IS).

Auch zehn Jahre nach dem Tod ihres Gründers Usama bin Ladin ist al-Kaida weiter aktiv. Was als radikale Gruppe in Afghanistan begann, ist heute eine globale Marke mit Ablegern in aller Welt. Doch ist sie überhaupt noch eine Organisation oder nurmehr ein Label?

Drei Monate nach den Angriffen auf die Twin Towers und das Pentagon setzten Helikopter am 3. Dezember 2001 amerikanische Spezialeinheiten im Osten Afghanistans ab. Der „war on terror" hatte begonnen. Der Auftrag der Elitetruppen und CIA-Einheiten lautete: Usama bin Ladin aufspüren und ausschalten. [...]

Zu den Volksaufständen des Arabischen Frühling 2011 sagt Marc Hecker:

„Für die Kaida war dies zuerst ein Schock, da den Demonstranten in wenigen Wochen gelang, was sie selbst über Jahre nicht geschafft hatte: die Regime zu stürzen". [...] 

Zur Abgrenzung zur Terrororganisation IS meint er, dass die Kaida trotz ähnlichen Zielen von Anbeginn eine Kooperation mit dem IS ablehnt.

Welche Bedeutung die Führung um den Kaida-Führer Zawahri nach dem Tod bin Ladins heute noch hat, ist umstritten.

„Die Zentrale ist heute eine kleine Gruppe, die im Untergrund lebt, ständig auf der Flucht", sagt Hecker. [...] 

„Die Frage, ob die Kaida eine zentralisierte, hierarchische Organisation ist oder eher ein loses Netzwerk autonomer Gruppen, die kaum mehr als die gleiche Ideologie teilen, sorgt bis heute für Debatten. Hecker betont aber, dass es sehr wohl finanzielle, logistische und operationelle Verbindungen zwischen der Zentrale und den Ablegern gebe. Auch sei es keineswegs so, dass sich jede beliebige islamistische Gruppe der Kaida anschliessen und in ihrem Namen auftreten könne." [...] 

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