Publié le 01/04/2014

Christoph PARTSCH

Die deutsch-algerischen Beziehungen werden offiziell von beiden Seiten als traditionell gut und freundschaftlich bezeichnet. Sie beruhen jedoch auf der außenpolitischen Ebene Deutschlands derzeit noch auf Fehleinschätzungen gegenüber dem sogenannten arabischen Frühling, was zu einem Desinteresse gegenüber Algerien führte. Auf der anderen Seite isoliert Algeriens Reformunwille das Land politisch wie wirtschaftlich. Entscheidend wird für Algeriens Entwicklung der Weltmarkt für Energie sein.

Die auf dem Energiemarkt bestehenden Kooperationsmöglichkeiten haben beide Länder bisher nicht genutzt bzw. verpasst. Algerien steuert, als eines der derzeit stabilsten Länder Nordafrikas, spätestens in fünfzehn Jahren auf eine Instabilität zu, die ganz Europa, auch Deutschland, motivieren sollte, sich stärker mit dem größten und zur Zeit reichsten Land Afrikas zu beschäftigen.

Christoph Partsch ist Geschäftsführer der deutsch-algerischen Auslandshandelskammer in Algier sowie Anwalt in seiner auf internationale Transaktionen spezialisierten Kanzlei in Berlin.

 

Diese Publikation ist auch auf Französisch "Les relations germano-algériennes : Une relance par la coopération énergétique ? [1]" verfügbar.