Symbolträchtige Visite
STAATSBESUCH Als erster französischer Präsidenten seit 24 Jahren kommt Emmanuel Macron nach Deutschland.
Braucht es angesichts dieser engen Verflechtung überhaupt einen pompösen Staatsbesuch? Jeanette Süß vom Studienkomitee für deutschfranzösische, Beziehungen am Französischen Institut für internationale Beziehungen Ifri sieht die Symbolik und Begegnungen auf allen politischen Ebenen als wichtig an. „Ein Staatsbesuch wird durch konkrete politische Initiativen ergänzt, aber ist eben auch ein Bekenntnis zurdeutsch-französischen Freundschaft.“
„Beide Länder haben sich sehr dafür eingesetzt, dass der Migrationspakt vor der EU-Wahl noch über die Bühne geht, sie kämpften für gemeinsame Standards bei der KI oder die Reform des Strommarktes, die viel mehr als eine technokratische Entscheidung war“, so die Expertin. Sie nehme eine Diskrepanz wahr „zwischen dem, was geliefert wird und der Berichterstattung über die atmosphärische Stimmungen“.
Ein Staatsbesuch könnte laut Süß eine Gelegenheit für eine umfassende Antwort der Bundesregierung auf die zweite Europa Rede in der Sorbonne sein, in der Macron Ende April die Bedeutung einer demokratischen Verfassung der EU betonte. Denn schon auf die erste blieb eine angemessene Reaktion aus Berlin aus.„Was fehlt, ist die große Erzählung für das Europa von morgen“, sagt Jeanette Süß.
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