Rückkehr zur großen Koalition – welche Führungsrolle Deutschlands in einer unsicheren Welt?

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Die neue deutsche Regierung – eine „Große Koalition“, voraussichtlich unter der Führung von Friedrich Merz – tritt ihr Amt in einem schwierigen internationalen Umfeld an. Insbesondere der tiefgreifende Wandel in den transatlantischen Beziehungen stellt die deutsche Außenpolitik vor große Herausforderungen.
Die Konfrontationen der Trump-Administration mit traditionellen Verbündeten, eine mögliche strategische Annäherung zwischen Washington und Moskau sowie die Unsicherheit über die Zukunft der NATO erschüttern die bisherigen außenpolitischen Grundpfeiler der Bundesrepublik.
Vor diesem Hintergrund hat Friedrich Merz eine Reform der Schuldenbremse angestoßen. Künftig sollen sämtliche Verteidigungsausgaben, die über ein Prozent des Bruttoinlandsprodukts hinausgehen, von den strengen Haushaltsregeln ausgenommen werden. Darüber hinaus wurde ein Sondervermögen in Höhe von 500 Milliarden Euro über zwölf Jahre hinweg aufgelegt, um zentrale Zukunftsinvestitionen in Infrastruktur, Digitalisierung und Klimaschutz zu finanzieren. Diese neue Offenheit gegenüber staatlicher Verschuldung ist bemerkenswert – gerade in einem Land, das sich traditionell durch fiskalische Zurückhaltung und Inflationsangst auszeichnet.
Vor diesem Hintergrund stellen sich zentrale Fragen: Welche außen- und sicherheitspolitischen Ziele wird die neue Koalition in einer zunehmend instabilen Welt verfolgen? Wo könnten die größten Bruchlinien zwischen CDU/CSU und SPD liegen – insbesondere bei der Ausgestaltung der europäischen und transatlantischen Partnerschaften? Und wird es Friedrich Merz gelingen, angesichts eines möglichen amerikanischen Rückzugs aus Europa die deutsch-französische Zusammenarbeit zu revitalisieren, um der Idee einer europäischen Souveränität neuen Schub und Glaubwürdigkeit zu verleihen?
Begrüßung:
Paul Maurice, Generalsekretär, Studienkomitee für deutsch-französische Beziehungen, Ifri
Teilnehmer:
Ronja Kempin, Wissenschaftlerin, SWP und Professorin, Alfred Grosser-Lehrstuhl, Sciences Po
Thomas Wieder, stellv. Leiter Internationale Redaktion, Le Monde, Berlin
Moderation:
Jeanette Süß, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Studienkomitee für deutsch-französische Beziehungen, Ifri
Konferenz außerhalb Ifri Präsenzveranstaltung - Fondation de l’Allemagne, Maison Heinrich Heine, Cité internationale universitaire de Paris 27 C, boulevard Jourdan, 75014 Paris
„Was Deutschland bewegt“, ein von Jeanette Süß (Cerfa) moderierter Gesprächszyklus, widmet sich den großen politischen Herausforderungen in Deutschland. Das Land steht vor geopolitischen, wirtschaftlichen und sicherheitspolitischen Umbrüchen, die zu einer zunehmenden Fragmentierung des politischen Systems führen. Politische Entwicklungen in Deutschland haben erhebliche Auswirkungen auf die deutsch-französischen Beziehungen – ein entscheidender Faktor für ein funktionierendes Europa. Wird es der Ampel-Koalition gelingen, die demokratischen Kräfte zu einen? Kann sie ihren Reformkurs angesichts dieser Umbrüche fortsetzen? Das Projekt zielt darauf ab, einen interaktiven Dialog über aktuelle Entwicklungen in der deutschen Politik zu führen – unter Einbeziehung von Pariser Studierenden und Fragen aus dem Publikum.
In Zusammenarbeit mit dem Studienkomitee für deutsch-französische Beziehungen (Cerfa), Sirice Sorbonne Université, der Zeitschrift Allemagne d'aujourd'hui und dem Hub Culturel Européen.
Kontakt
Catherine NAIKER
Assistentin des Studienkomitees für deutsch-französische Beziehungen (Cerfa) am Ifri