Kampf um den Kampfjet – die vielleicht letzte Chance für FCAS
Bringt der deutsch-französische Ministerrat einen Durchbruch für das Kampfjet-System FCAS? Ein Scheitern der Zusammenarbeit wäre ein Rückschlag für die europäische Verteidigung.

Paris, München, Berlin. Ein Empfang im Fort de Bregançon, der Sommerresidenz des Präsidenten, gilt in Frankreich als besondere Ehre. In der Festung am Mittelmeer begrüßte Emmanuel Macron vor fünf Jahren die damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel. Am Donnerstag wird dort Kanzler Friedrich Merz erwartet, die Festung wird zur Kulisse für eine Demonstration der deutsch-französischen Geschlossenheit.
Wie einig sich Deutschland und Frankreich tatsächlich sind, muss sich tags darauf erweisen. Im nahe gelegenen Toulon kommen am Freitag Präsident, Kanzler und je zehn Minister beider Länder zusammen. Die Themen reichen von europäischer Wettbewerbsfähigkeit über Reformen bis zur Industriestrategie und Sicherheit. Es soll eine „konkrete Liste von Aktionen“ geben, heißt es aus dem Elyséepalast. Eines der bestimmenden Themen: Verteidigung.
Trotz aller Absichtserklärungen kommen Deutschland und Frankreich mit ihren für ganz Europa bedeutenden Rüstungsprojekten nicht richtig voran. Insbesondere geht es dabei um das Kampfflugzeug-System „Future Combat Air System“ (FCAS) – eines der Systeme, die die EU in Verteidigungsfragen unabhängiger von den USA machen sollen.
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Rüstungsprojekt als „politisches Symbol“
Paul Maurice, Experte für deutsch-französische Beziehungen beim Institut français des relations internationales (Ifri), sieht das Rüstungsprojekt dann auch als „politisches Symbol“. Die Verteidigung werde seit Langem in den Vordergrund gestellt, deshalb seien alle Augen darauf gerichtet. „Wenn es nicht klappt, gerät alles andere darüber in Vergessenheit“, sagte er dem Handelsblatt. Das wäre eine große Enttäuschung.
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Doch müsse es nicht so kommen: „Durch das politische Gewicht der beiden Verteidigungsminister ist das Projekt vorangekommen.“ Diese übten ihren Einfluss bei den beteiligten Unternehmen aus. Das Gelingen des Projekts ist auch für Maurice ein Zeichen für Europa: „Wenn es nicht klappt, verstärkt das die Abhängigkeit von britischen oder US-Projekten.“

Generalsekretär des Studienkomitees für deutsch-französische Beziehungen (Cerfa) am Ifri
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